Paläogeographie der Zechstein-Zeit

Sehr schnell stößt das Meer mit Beginn der Zechstein-Zeit bis in den späteren nördlichen Oberrheingraben vor. Es kommt von Norden her über die hessische Senke. An der Meeresoberfläche gibt es viele Lebewesen, die nach ihrem Tod auf den Meeresgrund sinken. Wegen schlechter Durchlüftung und viel herabsinkender organischer Substanz ist das Wasser am Meeresboden sauerstofffrei und reich an Schwefelwasserstoff. Es lagert sich ein etwa 50 cm mächtiger schwarzer Tonstein ab, der reich ist an organischer Substanz und Sulfid-Mineralen. Es ist der sogenannte Kupferschiefer, der an vielen Stellen Deutschlands Ziel von Bergbau war. Da unter dem Kupferschiefer oft rote Sandsteine liegen, wurden diese Schichten von den Bergleuten schon früh Rotliegendes genannt. Über dem Kupferschiefer wurden Kalksteine abgelagert.

Das Zechstein-Meer traf auf das Mittelgebirge der Rotliegendzeit. Die Meeres-Ablagerungen wurden in den Tälern abgelagert, einige Rotliegend-Bergipfel überragten das Meer und blieben trocken (Paul 2021). Zu Zeiten niedriger Meeresspiegel konnte in der teilweise abgeschnürten Bucht Meerwasser verdampfen. Dabei wurde bis zu 300 m mächtiges Kochsalz ablagert. Es enthält zwei Kalisalz-Flöze, die 2 bis 10 m dick sind. Kalisalz ist als Dünger in der Landwirtschaft sehr wichtig. Deshalb wird es durch Bergbau bei Bad Hersfeld und Fulda seit 1901 gefördert. Das Salz kann sich heute nur in einer Tiefe von 200 - 300 m erhalten, höher liegendes Salz wurde vom Grundwasser aufgelöst (Paul 2021).

 

Paläogeographie des Zechsteins

Abb. 1: Ausschnitt aus der paläogeographischen Karte der Zechstein-Zeit nach Boigk & Schöneich (1974).

Vollständige paläogeographische Karte der Zechstein-Zeit (234 KB)

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Der Oberrheingraben
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