Auf der rechten badischen Rheinseite wurden bei Buggingen von 1928 bis 1973 Kalisalze bergmännisch abgebaut.
Chronik des Kalibergbaus in Buggingen
(nach Informationen des Kali-Museums Buggingen)
1904 | Entdeckung einer Kalisalz-Lagerstätte bei Tiefbohrungen nach Erdöl im Ober-Elsass nordwestlich von Mulhouse |
1910 | Der Berliner Bankier Dr. Fritz Eltzbacher erhält die Konzession zur Suche nach Salzlagerstätten auf der badischen Rheinseite |
1911 | Erste Tiefbohrung bei Hartheim, 10 km nördlich von Buggingen, in einer Tiefe von 1143 m abgebrochen |
1912 | Beginn der Tiefbohrung Buggingen, 1 km westlich des Bahnhofs. Sie erreicht bei 712 m ein 4 m mächtiges Kalisalzlager |
1916 | Konzession zur Gewinnung von Kalisalz an Dr. Eltzbacher. Die Auswirkung des 1.Weltkrieges verhindern eine weitere Entwicklung |
1922 | Gründung von drei Bergbau-Gesellschaften, den Gewerkschaften Baden, Markgräflerland und Zähringen auf Initiative von Ministerialrat Dr. Erich Neumann, Karlsruhe. Das Land Baden erwirbt 434 Anteile, der Burbach-Konzern 556 Anteile |
1922 | Baubeginn Schacht 1 (Baden) des Kalisalzbergwerks Buggingen unter der Leitung von Bergwerksdirektor Dr. Ing. Theodor Albrecht. Im Juli 1925 wird das Kalilager in 786 m Tiefe erreicht. |
1924 | Baubeginn Schacht 2 (Markgräfler) 60 m südlich von Schacht 1. Im Oktober 1926 wird das Kalilager bei 779 m angefahren. 1923 - 27 Bau der Tagesanlagen (Chlorkaliumfabrik, Kraftwerk, Werkstätten, Sozial- und Verwaltungs-Gebäude, Magazin, Werksbahn, Werkswohungen usw.) |
1928 | Aufnahme der regelmäßigen Förderung von Rohsalz und der Produktion von Kalidünger |
1933 | Die Preussag übernimmt die Anteile der Burbach AG |
1934 | Schweres Grubenunglück. Durch einen Grubenbrand kommen 86 Bergleute ums Leben |
1939-47 | Eingeschränkte Förderung und Produktion durch Auswirkungen des 2. Weltkrieges. Nach Kriegsende kommt das Werk unter französische Verwaltung |
1948 | Verwaltung durch die Badische Kaligesellschaft mit französischer Beteiligung |
1953 | Übernahme des Werkes durch die Gewerkschaft Baden |
1961-64 | Bau von Schacht 3 (Heitersheim) westlich Heitersheim (Endtiefe 1115 m) samt der dazugehörigen Tagesanlagen und einer Werksbahn nach Buggingen. Am 7.12.1962 wird die untertägige Verbindung zu den Bugginger Schächten hergestellt |
1962 | Höchster Belegschaftsstand mit 1186 Beschäftigten (in der Grube ca. 700), darunter 203 Gastarbeiter aus mehreren Nationen (Buggingen hat knapp 2000 Einwohner). |
1964 | Aufnahme der regelmäßigen Förderung auf Schacht 3 |
1965 | Die Wintershall AG übernimmt die Preussag-Anteile |
1966 | Höchste Jahresförderung mit 744.350 t Rohsalz |
1967 | Wiederaufnahme der Steinsalzförderung (eingestellt 1950) und der Bromproduktion (eingestellt 1929 bzw. 1940) |
1970 | Baden-Württemberg und Wintershall AG geben ihre Anteile an die Kali und Salz AG ab. Diese ist damit alleiniger Eigentümer des Werkes |
1972 | Zustimmung des Aufsichtsrates der Kali und Salz AG zu Stilllegung des Kalisalz-Bergwerkes mit stufenweiser Reduzierung der Förderung und der Belegschaft, Aufstellung eines Sozialplanes. |
1973 | Einstellung der Förderung (zuletzt nur noch auf Schacht 3). Auslaufen der Produktion, Stilllegungsarbeiten mit Restbelegschaft. Abriss des größten Teiles der Werksanlagen, Verfüllung der Schächte. Verkauf des Werksgeländes an private Investoren. |
1996 | Eröffnung des Kali-Museums in Buggingen, Hauptstraße 14 |
So sieht der Rest einer Halde des Kali-Bergbaus in Buggingen im Jahr 2003 aus:
Von dieser Halde und einer weiteren im benachbarten Heitersheim wird vom Regenwasser Salz ausgewaschen und in das Grundwasser eingetragen.